Braunschützen haben jetzt eine Böllergruppe – ein Dutzend Frauen und Männer lässt es krachen – Auftritte bei kirchlichen und weltlichen Festen

Straßkirchen Innerhalb der Straßkirchner Braunschützen haben sich zehn Männer und zwei Frauen unter der Leitung von Schussmeister Erich Schreiner zu einer Böllergruppe zusammengeschlossen. Sie führt den Namen „Böllerschützen Straßkirchen“ und untersteht dem Schützenmeisteramt der Braunschützen mit dem 1. Schützenmeister Johann Rodler an der Spitze.

„Wir wollen das alte Brauchtum, das bis auf das 14. Jahrhundert zurückgeht, wieder aufleben lassen“, erklärte Schreiner beim Fototermin auf der historischen Straßkirchner Scheibe. Bei kirchlichen und weltlichen Anlässen werde man unter der Leitung des Schussmeisters antreten und das in einem einheitlichen Erscheinungsbild. Das Mindestalter für einen Beitritt sei das 21. Lebensjahr. Man müsse Sachkunde mitbringen und im Besitz einer Erlaubnis nach dem Sprengstoffgesetz sein, betont Erich Schreiner. Die Gruppe schieße ausschließlich mit Handböllern und in einheitlicher Tracht. Zum 2. Schussmeister wurde Alexander Klug gewählt.

Die Gruppe hat alle Varianten des Böllerschießens im Programm. Langsames und schnelles Reihenfeuer, Doppelschlag, Echoschuss und Salut werden bei Bedarf geschossen. „Die Böller kommen übrigens aus Österreich“, betonte Erich Schreiner. Dort sei auch das Böllerschießen, das auf das 14. Jahrhundert zurückgehe, viel weiter verbreitet als in Bayern. Es werde von den Straßkirchnern jetzt bei Hochzeiten, Kirchweihen, in den Rauhnächten, an Neujahr oder zur Sonnwend geschossen. Aber auch bei Schützenfesten, bei Beerdigungen von Kriegsveteranen oder zum Ehrensalut für hochgestellte Gäste werde man antreten. Zum Segen bei Fronleichnams- und bei Hagelprozessionen wird ebenfalls traditionell geschossen. Den ersten Auftritt haben die Böllerschützen Straßkirchen am 30. April beim Maibaumfest der Maibambuam in Straßkirchen-Hütten.