Aus- und Weiterbildung für Sportschützen

Sicherheit wird groß geschrieben

 

Denkhof. Nach langer Pause konnten wieder Fortbildungsseminare für die Sportschützinnen und Sportschützen im Schützengau Passau Stadt und Land angeboten und durchgeführt werden. Mit Markus Regauer hat der Gau einen äußerst fähigen und engagierten Referenten für diese wichtige Abteilung gefunden. Der seit 35 Jahren erfolgreiche Luftpistolen- und Gewehrschütze, lebt seit ca. einem Jahr in unserer Region und hat hier seine neue Heimat gefunden. Er war ehemals im oberbayerischen Erding engagierter Gausportleiter, Ausbilder und Trainer.

Auftaktveranstaltung war die Verlängerung des Vereinsübungsleiter Nachweises (VÜL) für rund 20 Schützenmeister, Jugend- und Sportleiter der Schützenvereine aus dem Gau Passau. Am ersten Dezember Wochenende (02.-04.12.22) solle der neue Vereinsübungsleiter Lehrgang stattfinden und er werde dem Wunsch von Gauschützenmeister René Wiedenbein gerne entsprechen, diesen Kurs im Frühjahr und Herbst jeden Jahres bei entsprechendem Interesse auch durchzuführen. Er bedauerte eingangs, dass speziell für die Jugend die beiden letzten Jahre Corona bedingt sehr schwer waren, denn den Nachwuchsschützen sei viel entgangen. Nicht nur das Schießtraining sei in der Jugendarbeit wichtig, sondern ein Programm das Spaß macht wie Ausflüge und der Zusammenhalt in der Gruppe. Propagiert hat er auch das Bogenschießen als Einstieg in den Schießsport allgemein für die Jüngsten. Bedauernswert findet er, dass die Ausbildung zum Vereinsleiter zwar für jeden Einzelnen wichtige Bausteine für den Umgang mit den Vereinsmitgliedern und der Jugend enthält, dieser aber trotz seines großartigen Fundaments keinerlei finanziellen Vorteile bei der Vereinspauschale oder Förderungen brächte. Dies sei aber auch Gemeinde bzw. Landkreis abhängig. Es gäbe durchaus Kommunen die das Engagement der Vereine in Bezug auf die Jugendarbeit doppelt und damit mehr als üblich fördern würden. Die Schützenvereine hätten es nicht leicht dieses Engagement für den Nachwuchs auch finanzieren zu können, denn dieser Sport sei kostspielig und man wolle diese Kosten nicht auf die Jugend und die Eltern umlegen.

Der Vereinsübungsleiterlehrgang sei notwendig, um zum einen den Ausbildern in den Vereinen eine Sicherheit im Umgang mit verschiedenen Situationen zu geben und zum anderen ein sehr wesentlicher und wichtiger Punkt die Sicherheitsstandards hochzuhalten.

Regauer informierte auch über die neue Sportordnung des DSB, welche sich jeder Verein in gedruckter oder digitaler Form zu Gemüte führen solle. Speziell im Auflagebereich seien hier viele Neuer- und Änderungen notwendig geworden und er bittet um Befolgung der neu gesetzten „Leitplanken“. Im Einklang befindet sich Regauer auch mit der Regelung von Gauschützenmeister Wiedenbein, dass bei sportlichen Veranstaltungen des Gaus (Gaumeisterschaften, Gaukönigschießen u.ä.) die verlängerungswürdigen VÜL durch aktive Mitarbeit verlängert werden können.

 

Der Lehrgang für Schießstandaufsichten folgte einige Tage danach mit erfreulich hoher Beteiligung. Rund 40 Schützinnen und Schützen aller Altersklassen fanden sich ein um sich, vor allem in Punkto Sicherheit ausbilden zu lassen. Zentral steht diese am Beginn, des Verlaufs und am Ende eines jeden Schießtrainings und Wettkampfes immer an erster Stelle. Eine solche fundierte Ausbildung ist lt. Waffengesetz und der allgemeinen Waffen-Verordnung vorgeschrieben. Sie erfolgt unter den Richtlinien und der Sportordnung des DSB (Deutscher Schützenbund) und ist auch versicherungstechnisch relevant. Die Durchführung von Lehrgängen zur Qualifizierung von verantwortlichen Aufsichtspersonen hat der Deutsche Schützenbund seinen Mitgliedern übertragen. Im Schützengau Passau Stadt und Land dürfe diese Aufgabe nur von Markus Regauer und René Wiedenbein durchgeführt werden, denn es ist ein spezieller Moderatorenlehrgang notwendig.  Es ist sicher zu stellen, dass die verantwortliche Aufsichtsperson volljährig, zuverlässig gem. § 5 WaffG (keine Vorstrafen), persönlich geeignet, gem § 6 WaffG (kein Alkohol, geschäftsfähig) und sachkundig ist. Nach Erfüllung dieser grundlegenden Bedingungen werden bei diesem Lehrgang neben allgemeinen sicherheitstechnischen Punkten auch Anforderungen an den Schießstand, Aufbewahrung und Transport von Waffen, Verhalten vor, während und nach dem Schießtraining-/Wettkampfs thematisiert.

„Gerade in diesen Zeiten sei es wichtig, dass die Schützinnen und Schützen sensibilisiert werden und ihr fundiertes Wissen mit anderen teilen, denn nur so könne die Aufklärung erfolgen, dass es sich beim Schießsport um einen Leistungssport handelt und nicht um etwas Leichtfertiges oder Verwerfliches, wie die oft publizierte und wiedergegebene Meinung von Laien widerspiegelt“, informiert Gauschützenmeister René Wiedenbein.

 

Helga Wiedenbein

Begrüßten den neuen Ausbildungsreferenten: Gausportleiter Marco Wolf, Markus Regauer, Gauschützenmeister René Wiedenbein

Markus Regauer (rechts) mit den neuen Standaufsichten